„Mit Erstaunen und Sorge“ fängt die offizielle Stellungnahme des Instituts für Kommunikationswissenschaften und Medienforschung (IfKW) an der Ludwig-Maximilians-Universität München vom 01. April 2023 an [1]. Es geht um Professor Dr. Michael Meyens Aufnahme in das Herausgebergremium der Zeitschrift ’Demokratischer Widerstand’ (DW) [2].
Nach der Stellungnahme des Instituts titeln Massenmedien wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) und die Tageszeitung (taz), der Professor sei ein Fall für den Verfassungsschutz, welcher durch die Hochschule in Bayern mit der Prüfung Meyens beauftragt worden sein soll. Auf den ersten Blick, beziehungsweise nach der ersten Google-Suche, scheint dies unumstritten. Bei genauerem Hinsehen wird jedoch klar: So eindeutig, wie die Massenmedien die ‘Causa Meyen’ darstellen, ist diese gar nicht. Wir verweisen an dieser Stelle auf einen Artikel des Multipolar-Magazins, in dem Meyen zwar auch publiziert, welches aber dennoch ein wesentlich detailgenaueres Bild wiedergibt als die Mainstream-Medien [3].
Eine Aufklärung dieser existenzbedrohenden Verleumdung verwehrt die LMU jedoch allen Beteiligten – ganz vorne Professor Meyen, der sich mit seiner Forschung seit mehr als 20 Jahren an der LMU verdient gemacht hat. Wir von Studenten Stehen Auf fordern von der LMU eine Aufklärung und eine korrigierende Stellungnahme, um die mediale Verleumdung ihres Professors zu beenden und für Aufklärung zu sorgen!

 

Die ‘Süddeutsche Zeitung’ veröffentlicht zwischen Ende März und Anfang April nicht nur einen, sondern gleich mehrere Artikel über Meyen und seine Herausgeberschaft beim ‘Demokratischen Widerstand’ [4][5][6].
Inhaltlich sind alle Artikel aus dem gleichen Holz geschnitzt: Wie so oft ist eine unterstellte Kontaktschuld das Mittel erster Wahl. So schreibt die SZ wörtlich über den DW: „Das Blatt ist ein Zentralorgan der Querdenkerszene, in dem auch Galionsfiguren der Neuen Rechten publizieren.” [5][6]. Der Verfasser des Artikels, Moritz Baumstieger, behauptet zudem, Meyen würde „[…] sich in Theorien […] versteigen.” [5] und seine mutmaßliche „Radikalisierung” sei in seinen Büchern erkennbar [5] – versäumt es hierbei jedoch gänzlich, aus Meyens Büchern zu zitieren.
Die Frage, die sich beim Lesen besagter Artikel stellt, ist, was genau Professor Meyen denn schlimmes gesagt oder geschrieben haben soll. Ohne Belege anzugeben, wird weiter in der SZ behauptet, er würde „[…] schon länger fragwürdiges in Blogs und Büchern” [5] schreiben. Was genau der Inhalt dieser „fragwürdigen” Texte sein soll, wird nur am Rande angedeutet: Einzig und allein werden ihm die folgenden beiden Aussagen unterstellt, und das ohne jegliche Quellenangaben [4]: „Die gleichen Kräfte, die die Leitmedien gekapert haben (etwas verkürzt: Politik, Behörden, Wirtschaft und Moral), setzen alle unter Druck, die das Corona-Wahrheitsregime in Frage stellen” und „Es gibt längst Planspiele für ein ‘Cyber 9/11’, die das Netz mit einem ‘feindlichen Waffensystem’ gleichsetzen”. Wenn diese Aussagen das Radikalste sein sollen, was Meyen geschrieben haben soll, erscheint die Reaktion, ihm den Verfassungsschutz an die Fersen zu hängen, nicht nur unangemessen, sondern gar lächerlich.

Auch die Studenten beteiligen sich an der Verleumdungskampagne gegen Meyen – ob bewusst oder unbewusst. Die Fachschaft des Fachbereichs an der LMU hat mit einem Fragebogen versucht, ein „Stimmungsbild” unter den Studenten einzuholen. Das zu diesem Zweck erstellte Dokument enthält fünf Fragen mit mehreren Antwortmöglichkeiten, die sich zwischen „stimme voll zu” und „stimme überhaupt nicht zu” bewegen.
Der Fragebogen wird jedoch mit folgenden Sätzen eröffnet, in denen für Studenten einer Hochschule erstaunlich viele Fehler stecken: „Solltet Ihr [sic] nicht mit den Hintergründen [sic] zu den Geschehnissen vertraut sein, so informiert Euch [sic] bitte auf den offiziellen Seiten der Universität sowie in der Berichterstattung zahlreicher deutscher Medien, bevor Ihr [sic] die Umfrage ausfüllt.” Es gibt keinen Hinweis darauf, sich ein eigenes Bild von Professor Meyens Arbeit zu machen und dabei beide Seiten zu betrachten. An dieser Stelle hätte zum Beispiel auf Meyens Blog [7] oder die Internetseite des ‘Demokratischen Widerstands’ [8] verwiesen werden können. Diesen Fragebogen allein halten wir von Studenten Stehen Auf für ein unhaltbares, unlauteres Vorgehen, das dem Geiste der Aufklärung, dem eine Universität folgen sollte, widerspricht. Der Fragebogen ist weder neutral formuliert noch trägt er zur Aufklärung des Sachverhaltes bei, und kann damit gar kein realistisches „Stimmungsbild” der Studenten wiedergeben. Wir gehen soweit, diesen Fragebogen als unlauteres Framing zu bezeichnen.

Auf diese Weise beteiligen sich die Verfasser an der Zerstörung der Hochschulen und ihres aufklärerischen Geistes, auch wenn ihnen diese Beteiligung nicht bewusst sein mag. Studenten, die noch nicht mit der Situation vertraut sind, können sich nach diesem Framing kein eigenes Bild machen, sondern können sich unweigerlich nur die gleiche „Meinung” aneignen wie die Ersteller der Umfrage. Wie könnte man nur durch Lesen der offiziellen Seiten der LMU und der Artikel der SZ, der taz [9] und weiterer Medien auch zu anderen Schlüssen kommen?

Die Initiatoren dieser Umfrage sind dabei nicht unvoreingenommen: Student Simon Prommersberger spricht nicht für alle Studenten, auch wenn man ihm ein Mikrofon hinhält, und könnte von der dringend benötigten Neutralität nicht weiter entfernt sein [3].
Gerade an einem Institut für Kommunikationswissenschaften und Medienforschung erwarten wir ein demokratisches, wissenschaftlich-sauberes (sprich „framingfreies”) Vorgehen, das sich bemüht, alle Meinungen heranzuziehen und für Aufklärung des Falls zu sorgen. Die Vorstellung einer Medien- und Hochschullandschaft, die sich dem Ziel der Wahrheitsfindung verschreibt, erscheint uns dieser Tage nirgends ferner als an der LMU und in den Massenmedien.

Es ist erschreckend, dass der Fall Meyen, nicht der erste ist, in dem Medien und staatliche Institutionen zusammenarbeiten, um Meinungen, die vom offiziellen Narrativ abweichen, zu eliminieren und an den Rand der Gesellschaft zu verdrängen. Beispielhaft sind hier die Fälle Ulrike Guérot, Paul Cullen, Alexander Kekulé, Sucharit Bhakdi, Wolfgang Wodarg oder Ulrich Kutschera genannt, in die sich der Fall Meyen einreiht: Renommierte Wissenschaftler, die ihre Aussagen wissenschaftlich belegen und sich jahrzehntelang mit ihrer treuen Arbeit im Dienste der Wissenschaft, Forschung und Lehre verdient gemacht haben und genau deshalb Lehrstühle bekamen, werden plötzlich „abgeschossen”, sobald ihre Forschungsergebnisse nicht in das medial propagierte Narrativ passen.

 

Die Corona-Krise ist faktisch vorbei. Sogar im Mainstream ist mittlerweile angekommen, dass nicht alles der Wahrheit entsprach, was uns erzählt wurde und der Großteil der Maßnahmen mehr Schaden angerichtet als verhindert hat. Es hätten mehr Gegenstimmen gehört werden müssen, diese wurden jedoch ignoriert, lächerlich gemacht und sogar verfolgt (bis hin zum Jobverlust sowie vollkommen überzogenen Hausdurchsuchungen durch die Polizei).
Sogar der SPIEGEL beklagt in einem eigenen Artikel mittlerweile das mediale Versagen während der Corona-Krise, auch wenn sich dieser lediglich auf 400 Wörter beschränkt und bedeutender Teil dieses Versagens ist [10]. Ausgerechnet dieser Artikel, der einem Armutszeugnis gleich kommt, ist hinter einer Bezahlschranke für den Großteil der Öffentlichkeit verborgen und stellt damit ein ideales Beispiel dafür dar, dass es hierbei nicht um wirkliche Aufarbeitung, sondern um Schein und Außenwirkung „für’s Protokoll” geht. Geändert hat sich nämlich gar nichts. Der Meinungskorridor kann kaum noch schmaler sein und Gegenstimmen werden weiterhin systematisch ignoriert und diffamiert. Kampfbegriffe wie „verschwörungstheoretisches Gedankengut”, „Querdenken-Nähe” und „Corona-Leugner” werden verwendet, anstatt auf eine inhaltliche Diskussion einzugehen.

Die Corona-Krise ist vorbei, die Meinungs-, Debatten- und Medien-Krise jedoch noch lange nicht.

Das zeigt zudem eine Studie aus dem Juni 2021 [11]. 44% der Befragten haben das Gefühl, es sei besser, vorsichtig zu sein, wenn es darum geht, seine Meinung frei zu äußern; hingegen meinen 45%, man könne seine Meinung frei äußern.
Bei solchen Zahlen muss man sich wirklich fragen, ob sich die LMU, die Fachschaftsvertreter und die SZ ihrer Rollen bewusst sind. Fälle wie die aktuelle Debatte um Professor Meyen tragen maßgeblich dazu bei, das gesellschaftliche und politische Klima in Deutschland aufzuheizen, und dienen als abschreckende Beispiele für alle Wissenschaftler, deren Ergebnisse und Meinungen vom Mainstream abweichen.

 

Wir von Studenten Stehen Auf sehen Professor Meyens Arbeit als vom Grundgesetz geschützt an und stehen voll und ganz hinter ihm. Wir freuen uns auf den ‘Demokratischen Widerstand’ mit seinen Publikationen! Wir stellen uns klar und deutlich gegen die Meinungsdiktatur, die von Medien wie der SZ sowie staatlichen Institutionen wie der LMU angetrieben wird und fordern, dass Professor Meyen weiterhin uneingeschränkt seiner Tätigkeit als Lehrstuhlinhaber am IfKW nachgehen kann.

Wir fordern die LMU dazu auf, für Aufklärung zu sorgen, und die Wahrheit über ihren Umgang mit Professor Meyen zu veröffentlichen!

Wir möchten mit dieser Stellungnahme zudem gezielt alle Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter und Studenten auffordern:
Beteiligen Sie sich nicht an der Zerstörung der Universitäten! Solidarisieren Sie sich mit Ihrem Kollegen Meyen! Bedenken Sie, dass Sie das nächste Opfer der Cancel-Culture sein könnten. Hören Sie auf, zu schweigen und sich wegzuducken! Diese zerstörerische Flut von Distanzierungs-Spielen, Cancel-Culture und Zensur wird auch bei Ihnen ankommen – darauf können Sie sich verlassen.

Quellen:
1. ifkw.uni-muenchen.de/aktuelles/institutsnews/stellungnahme_prof_meyen_2023/index.html
2. demokratischerwiderstand.de/artikel/437/neuer-dw-herausgeber-professor-michael-meyen
3. multipolar-magazin.de/artikel/verfassungsschutz-gegen-professor-meyen
4. sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-lmu-michael-meyen-querdenker-zeitung-demokratischer-widerstand
5. sueddeutsche.de/meinung/lmu-querdenker-meyen-professor-kommentar
6. sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-lmu-meyen-institut-distanzierung
7. medienblog.hypotheses.org/
8. demokratischerwiderstand.de/
9. taz.de/Verfassungsschutz-prueft-LMU-Professor/!5923196/
10. spiegel.de/politik/deutschland/verbote-in-der-corona-pandemie-wir-corona-versager-kolumne
11. ifd-allensbach.de/fileadmin/kurzberichte_dokumentationen/FAZ_Juni2021_Meinungsfreiheit.pdf